Durch die gemeinsamen Aktionen enstehen verbale und non verbale Kommunikationsmöglichkeiten, die zum gegenseitigen besseren Verständnis führen.
Nach der langen Zwangspause konnte die Frauengruppe in diesem Jahr endlich wieder aktiv werden.
Als bekannt wurde, dass in diesem Jahr das Kartoffelfest wieder stattfindet, war die Idee, mit einem Stand teilzunehmen, schnell geboren.
Gerne hätten die Frauen landestypische Festessen aufgetischt. Allerdings scheiterte das dann doch an den Gegebenheiten. Schnell einigten sie sich auf Fingerfood, bzw. Kuchen und Kekse, die leicht aus der Hand gegessen werden können.
Eifrig wurden Ideen, Bilder und Rezepte per WhatsApp hin und her geschickt. Wer macht was? Ist etwas gleich? Wie wird das Essen von Ascheberg und Davensberg nach Herbern transportiert?
Afghanische, syrische, irakische, türkische, ukrainische Frauen und auch Männer kneteten, rollten, backten und frittierten emsig, um alles pünktlich um 11 Uhr fertig zu haben. Schon bald probierten die ersten Besucher und füllten großzügig die Spendenbehälter. Am Abend war bis auf einen kleinen Rest alles verputzt, was die Köch:innen natürlich sehr gefreut hat.
Zwei große Veränderungen konnte ich bei den Vorbereitungen feststellen. Die Geflüchteten sind im Gegensatz zu den vergangenen Jahren fast alle in einem Arbeitsverhältnis. Das heißt, einige mussten ganz schön organisieren, um ihren Beitrag zum Kartoffelfest leisten zu können.
Einige Frauen haben gerade entbunden oder eine neue Arbeit angefangen. Sie haben es geschafft, ganz selbstbewusst „Nein, das schaff ich nicht“ zu sagen. Vor ein, zwei Jahren hätten sie das noch nicht geschafft. Das zeigt mir, dass sie auf einem guten Weg in ein selbstbestimmtes Leben sind, und ich bin sehr stolz auf sie.
Roswitha Reckers